Fäden

Von | 19. Juni 2025

Der Weg ist uneben, die pflasterer haben keine gute arbeit geleistet. Aber es ist lange her, dass sie hand angelegt haben. Mittlerweile gilt es als charmant, den weg nicht planer mit steinen belegt zu haben. Es geht hinab in richtung straße, die das anwesen begrenzt. Unter dem torbogen stehend, kann man sich darauf freuen, ihn zu durchschreiten, sicher unter dem gebälk hindurch, um danach das zu genießen, worauf es hinausläuft: die freie sicht, auf das gegenüberliegende gebirge, auf das tal unten. Alles ist vorbereitet auf das erlebnis, die ahs und ohs sind schon geformt, in gedanken, will man doch nicht sein überwältigt-sein so offen und mit lautmalerischer untermalung zeigen. Im modernen städtebau sind torbogen völlig aus der mode gekommen. Wäre es nicht ein schöner anblick, wenn vielerlei bogen sich über straßen spannten und auf verschiedenen ebenen sich verbindungslinien zu büros und wohnungen zögen? Bogennetzwerke, die gebäude miteinander verwebten, innerhalb derer sich vielfältigere soziale fäden spinnen ließen. Nicht ungefährlich, aber spannend.